Getränke

Eine besondere Aufgabe bei der Versorgung im Zeltlager

Grundsätzlich

Je nach Klimabedingungen müssen 2 Liter pro Kind als Getränk bereitgestellt werden. Die Teilnehmenden müssen jederzeit Zugang dazu haben.

Gut sind auch bewusste Trinkpausen, mit denen die HelferInnen ihre Aktionen und Arbeitsgruppen unterbrechen. (Nicht nur) Kinder vergessen das Trinken gerne. Gute Erfahrungen haben wir mit wenig gesüßten selbst gemachten Eistee gemacht. Bei heißem Wetter empfiehlt es sich, einen konzentrierten Teesud zu bereiten und diesen Sud dann mit kaltem Wasser aufzufüllen, dann wird es schneller kalt bzw. es ist leichter, alle mit einem warmen, nicht zu heißen Getränk zu versorgen. Kalte Getränke werden von Kindern an heißen Tagen viel eher getrunken und die Küche muss nicht immer auf Blubberwasser zurückgreifen.

TIPP:Versucht mal, das Trinkwasser in den Behältern mit Lebensmittelfarbe ein bisschen aufzupeppen: Das Auge trinkt mit, die Kinder trinken deutlich mehr von dem blauen, roten oder grünen Wasser als vorher!

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Möglichkeiten der Versorgung

  • Getränkehändler vor Ort finden: Der Kauf auf Kommission ist oft möglich. Hier sollte eine klare Trennung von Kindergetränke (z.B. Verkauf über den Konsum) und anderen Getränken, die nur über die Helferkantine bezogen werden können.
  • Kinderbowle (Saft aus Obstkonserven mit verwenden) inbesondere als Getränk für Veranstaltungen geeignet.
  • Leitungswasser muss gegebenenfalls auf Trinkqualität prüfen (im Mittelmeerraum wichtig) und im 30 I Kanister gekühlt als ständige Trinkquelle bei heißem Wetter bereithalten.
  • Mineralwasser Sollte ein Bezug über den Getränkehändler nicht möglich sein, kann auch der Bezug über Großmärkte organisiert werden.
  • Quench (kösliches Schnellgetränk gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und in 1 Kilo Gebinde), hier gibt es ein vielfältiges Angebot, so dass sowohl auf den Preis als auch auf die Zutaten geachtet werden sollte.
  • Schorle (Durstlöschender und gesünder als Quench und teure Limo, evtl, über Konsum oder Kiosk verkaufen).
  • Tee (Teekonzentrat herstellen und mit kaltem Wasser auffüllen so gibt es kurzfristig und schnell Tee). Tee mit Säften gesüßt kommt auch gut an. Pfefferminztee nicht zu oft anbieten, da dieser auch ein Arzneitee ist.
  • Tee für Kranke sollte ebenfalls in Abstimmung mit den SanitäterInnen und getrennt von den anderen Getränken vorrätig gehalten werden.

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Getränkeballons

Getränkeballons oder -kanister müssen in ausreichender Zahl vorhanden sein. Hier bietet sich pro Dorf zwei Behälter als Richtgröße an, da die "alten" meist erst dann zurückgebracht werden, wenn ein "neuer" benötigt wird. Hier hat die Küche auch eine pädagogische Aufgabe, indem den Dörfern verdeutlicht werden muss, dass es neue Getränke nur gegen Eintausch der alten Thermophore funktionieren kann.
Darüber hinaus sollten an zentralen Orten, wie vor der Küche, etc. und auch für gesonderte Aktivitäten, wie Sportfeste, etc. und nicht zuletzt auch Ersatzteile für die Getränkeballons für die Getränkeversorgungen vorrätig gehalten werden, damit während der Maßnahmen keine Engpässe entstehen. Meistens ist die Beschaffung vor Ort nur sehr mühsam zu bewerkstelligen und führt zu unterschiedlichen Systemen, die den Arbeitsablauf in der Küche nur unnötig verzögern.

TIPP: Unbedingt auf ein einheitliches System achten, sonst ist das Küchenteam immer damit beschäftigt, die passenden Teile zusammen zu suchen, was viel Zeit und Ärger erspart. Darüber hinaus sollten die Getränkeballons sowohl für Kalt- als auch für Warmgetränke geeignet sein, rundrum verschließbar (damit keine Verunreinigungen oder z.B. Wespen rein kommen können), mit einem Auslaufhahn versehen sein und auch Spülmaschinenfest sein (was auch für die Verschlüsse und Dichtungsringe gilt).

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Verteilung

Die Getränke sollten zusammen mit den Mahlzeiten verteilt werden, also in der Regel zum Frühstück, Mittag- und Abendessen.
Darüber hinaus sollte das Abholen von Getränken in der Zeit, in der die Küche besetzt ist, möglich sein.
Weiterhin sollten Getränke über den Konsum und die Cafeteria bezogen werden können.

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Getränkebeauftragte, -beauftragter

Ab einer Gruppegröße von 100 Personen empfiehlt es sich, einer Person aus dem Team die Verantwortung für die Getränke zu übertragen. Die Person kümmert sich dann um die Bestellung, die Abwechslung in der Getränkeversorgung, die Lagerung, den Rückfluss der Getränkebehälter, den Kontakt mit den Dorfteams und den HelferInnen etc.

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Wetter

Auch das Wetter spielt bei der Getränkeversorgung eine nicht zu unterschätzende Rolle. Bei kaltem Wetter sind eher warme Getränke, bei heißem Wetter eher kalte Getränke gefragt. Beim letzteren muss zudem unbedingt darauf geachtet werden, dass die Teilnehmenden genug trinken, was gerade bei Kindern nicht immer ganz einfach ist. Da bei Maßnahmen im Süden von Europa oft nicht genügend Kühlkapazitäten vorhanden sind, muss auf Alternativen geachtet und im Vorfeld mitgedacht werden, z.B. das Herstellen von Teesud.

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Ausflug

Ausflüge sind Bestandteil jeder Freizeit. Von daher muss sich auch die Küche darauf einrichten und am besten schon im Vorfeld klären, wie oft und an welchen Tagen mit wieviel Teilnehmenden ein Ausflug geplant ist.
Dies muss dann bei der Bestellung z.B. von Lebensmitteln mit berücksichtigt werden. Hierbei zählt auch die Bestellung von "Getränke-Ecken", die den Teilnehmenden in das Lunchpaket mitgegeben werden können. Da es sich hierbei meist um eine größere Gruppe handelt, können solche Getränke-Ecken sehr oft nicht kurzfristig besorgt werden.

Das Gleiche gilt auch für den Abreisetag. Je nach Entfernung zum Heimatort, benötigen alle Teilnehmenden für unterwegs eine Getränkeversorgung, die entweder auch über solche Getränke-Ecken, oder auch über Getränkeballons in den Bussen gewährleistet werden kann, wobei beim Letzteren dann auch noch dafür zu sorgen ist, dass die Behälter aus den Bussen auch wieder gereinigt in die Küche kommen.

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Hygiene

Wie bei allen Angelegenheiten, die mit Kochen zu tun haben, gilt zunächst einmal, die Hygienebestimmungen einzuhalten. Dazu gehört zunächst einmal, dass die Hände sauber sein müssen, am besten mit Desinfektionshandreiniger.

Natürlich gilt dies auch für die Getränkeballons, die ordentlich vor dem Gebrauch mit heißem Wasser gereinigt werden müssen, was insbesondere auch für die Hähne, Verschlüsse und Dichtungsringe gilt. Bei der Verwendung von Reinigungsmittel muss darauf geachtet werden, dass alle Teile unbedingt klar nachgespült werden, damit alle Rückstände des Reinigers entfernt werden. Rückstände, die sich mit dem Getränk vermischen, können zu Durchfall führen. Vor dem ersten Gebrauch im Zeltlager empfiehlt es sich gerade diese Teile (die Hähne, Verschlüsse und Dichtungsringe) vorher einzuweichen. Besstandteile von Getränkebehältern, die z.B. vor der Einlagerung nicht ordentlich gereinigt wurden, können vom Schimmel befallen sein, so dass diese Teile gegebenenfalls entsorgt werden müssen. Von daher auch wieder der Tipp: Die Materialien vor dem Einsatz (im Lager zuhause) auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen und gegebenenfalls eine Neuanschaffung in die Wege zu leiten.
Auch die Getränke selbst, Tee, Crunch, etc. müssen so gelagert werden, dass sie einerseits vor Feuchtigkeit (trocken lagern) und andererseits auch vor Kleintieren geschützt sind. Hier emfiehlt es sich insbesondere bei Zeltküchen, verschießbare Zargesboxen (oder ähnliches) zu verwenden.

Ganz wichtig ist, sich im Vorfeld der Maßnahme über die Wasserqualität am Ort der Maßnahme zu erkundigen. Nicht immer hat das Wasser aus der Leitung Trinkwasserqualität, was dann erhebliche Auswirkung auf die Getränkeversorgung und den Aufwand für die Küche haben kann. Im Zweifelsfall muss das Wasser abgekocht werden, was die Möglichkeit von Kaltgetränken erheblich erschwert. Dies kann auch dazu führen, dass Trinkwasser eingekauft werden muss, was dann wieder Auswirkung auf den Küchenetat hat und gegebenenfalls in die Zeltlagerkalkulation einbezogen werden muss.

Zum Beginn der Freitzeit ist es wichtig, auch den richtigen Umgang mit den Getränken in den Dörfern mit den HelferInnen zu besprechen. Die Getränkeballons müssen auch in den Dörfern geschlossen bleiben (bzw. zumindest abgedeckt werden), damit sich kein Ungeziefer bzw. Wespen in den Tee, bzw. die Getränke verirren. Dies kann gerade bei Wespen zu schweren Verletzungen der Atemwege führen. Die Getränkeballons müssen hoch (nicht auf dem Boden) gelagert werden und der Ausguss sollte frei schwebend zugänglich sein, damit die Getränke ungehindert abgezapft und sich keine Pfützen darunter bilden können, die dann wieder Ungeziefer anziehen. Von daher sollte auch unter dem Abfüllhahn ein Eimer plaziert werden, damit Getränke die "daneben" gehen, oder nachtropfende Hähne nicht dazu führen, dass sich unterhalb des Getränkeballons Getränkepfützen bilden.

Darüber hinaus sollten die aus der Küche raus gegebenen Getränke maximal nach 24 Stunden entsorgt werden, was natürlich auch von den Witterungsbedingungen und dem Ort abhängig ist und diese Zeitdauer erheblich verringern können. Von daher sollten Getränke nie in der prallen Sonne stehen. In jedem Falle gilt: im Zweifelsfall das Getränk entsorgen und neues aus der Küche holen.

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